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Are you ready for digital culture? Warum der Wandel in Unternehmen nur zusammen funktioniert

Für viele Unternehmen steht im Zuge des digitalen Wandels der Einsatz von intelligenten Technologien und Daten im Vordergrund. In der Theorie klingt das sehr effizient und sorgt für weniger störanfällige Prozesse. Doch spätestens dann, wenn bestehende Strukturen nicht mehr passen und intern Unruhe aufkommt, ist der Zeitpunkt da: Unternehmen werden sich der Tatsache bewusst, dass der digitale Wandel nicht nur ein technischer ist. Warum? Weil digitale Veränderungen traditionell gewachsene Unternehmensstrukturen und Prozesse plötzlich in Frage stellen. Das hat erhebliche Konsequenzen auf interne Abläufe. Digitalisierung bringt die vorherrschende Unternehmenskultur ins Wanken. Außerdem wird oftmals auch das bisherige Geschäftsmodell in Frage gestellt.

Kurzum: Eine digitale Automatisierung nicht mehr zeitgemäßer und zukunftssicherer Prozesse ist also nicht der richtige Weg, sich dem Thema digitaler Wandel anzunähern. Digitaler Wandel sollte vielmehr in der Kultur verankert sein, plausibel und nachvollziehbar. Und zwar im gesamten Unternehmen, nicht nur im oberen Management. So wissen auch alle Mitarbeitende, wie sie im Sinne des digitalen Wandels handeln können – und sollen. Denn in einer klar kommunizierten und richtungsweisenden Vision sowie in den gelebten Werten liegen die Wegweiser.

Spielregeln für den digitalen Wandel

Doch wie wird ein erfolgreicher Kulturwandel vollzogen? Wer ist dafür verantwortlich? Was bedeutet dies für die Mitarbeitenden? Und wann ist überhaupt der richtige Zeitpunkt? Digitaler Wandel passiert von ganz oben. Im Klartext: Die treibende Kraft im digitalen Transformationsprozess geht vom CEO aus. Dazu gesellt sich die Bereitschaft für Veränderung sowie der Mut, eigene Geschäftsmodelle, Strukturen und Prozesse zu hinterfragen. Im Idealfall hat der CEO ein Top-Management neben sich, was einem Wandel offen gegenübersteht.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Wandel? Jetzt. Denn die Digitalisierung ist in vollem Gange. Sie entscheiden, ob proaktiv oder unter Zugzwang: Besonders, wenn traditionelle Geschäftsmodelle nicht mehr funktionieren und die Wettbewerbsfähigkeit innerhalb einer Branche ins Wanken gerät, ist der notwendige Zeitpunkt gekommen. Spätestens dann ist aktives Handeln gefragt.

Technische Innovationen als Beschleuniger für den Wandel

Ein bekanntes Beispiel dafür, wie das Geschäftsmodell eines Unternehmens aktiv auf technische Innovationen und einem damit einhergehenden Nutzerverhalten reagiert, ist Netflix. Der heute weltbekannte Streaming-Dienst ist Ende der 1990er als postalischer DVD-Verleih gestartet. Ausgeklügelte Abo-Modelle verfeinerten das Geschäftsmodell mit den Jahren. Netflix verzeichnete wachsende Umsatzzahlen.

Wenn sich Netflix jedoch auf sein bestehendes DVD-Verleih-Modell verlassen und die Augen vor technischen Innovationen verschlossen hätte, würden wir Netflix heute nicht mehr kennen. Dann hätte es das gleiche Schicksal ereilt wie Kodak, das einst für seine Pioniertechnologie und sein innovatives Marketing bekannt war.

Kodak wollte sich nicht selbst das lukrative Geschäft, mit dem es über einen sehr langen Zeitraum erfolgreich waren, kannibalisieren. Daher setzte Kodak weiterhin auf die Produkte der analogen Fotografie und ließ die digitale außen vor.

Was hat Netflix im Vergleich zu Kodak richtig gemacht? Netflix hat früh auf die Disruption seines Geschäftsmodells reagiert. Das Aufkommen der Video-Plattform YouTube und der Ausbau des Highspeed-Internets änderten das Nutzungsverhalten ihrer Kunden. On demand mit sofortiger Verfügbarkeit von Inhalten entwickelte sich als das Gebot der Stunde – für Netflix das Ende für das zeitintensive und aufwändige Ausleihen von DVDs per Post.

Wie Netflix auf den technischen Wandel reagierte, ist weltweit bekannt. Heute ist Netflix einer der erfolgreichsten Streaming-Dienste weltweit. „House of Cards“ war die erste eigene Netflix-Serie und der Beginn einer Reihe von aufwändig produzierten Eigenproduktionen.

If you don’t cannibalize yourself, someone else will – Steve Jobs

Das Zitat von Steve Jobs bringt den Wandel des Netflix-Geschäftsmodells knackig auf den Punkt. Netflix musste sich selbst kannibalisieren, um erfolgreich zu bleiben.

Heute sind diese Worte Wegweiser für CEOs, die im Kontext der digitalen Transformation einen Innovationsdruck für ihr Unternehmen erkannt haben. Fakt ist: Disruptionen können eine Branche durchschütteln. Die einzig richtige Antwort darauf ist, proaktiv mitzuspielen und den Markt mit seinem Unternehmen zu gestalten.

Digital Culture – let’s rock! Aber wie?

Das bedeutet: Unternehmen, die heute eine sich verändernde Branche aktiv mitgestalten wollen, benötigen nicht nur ein klares Bekenntnis zum Wandel und eine starke Vision, sondern insbesondere das richtige Mindset einer digitalen Unternehmenskultur.

Besonders für alteingesessene Unternehmen stellt dies eine große Herausforderung dar. Hier herrschen auf Seite der Mitarbeitenden oft Ängste vor, dass die Digitalisierung vor allem Jobs kostet. Das Ziel des kulturellen Wandels sollte also sein, dass Mitarbeitende – und insbesondere Führungskräfte – nicht aus Angst am Status Quo festhalten. Die Veränderungen sollen vielmehr mitreißen und mit absoluter Klarheit vermittelt werden, so dass aktives Gestalten neuer Herausforderungen zu einer Selbstverständlichkeit für jeden Mitarbeitenden – und jede Führungskraft – wird.

Klingt selbstverständlich? Ist es leider nicht. Es kommt noch ein unterschätzter Aspekt hinzu. Eine weltweit durchgeführte Capgemini-Studie fand heraus, dass Führungskräfte und Mitarbeitende digitale Unternehmenskultur sowie den Grad der Digitalisierung eines Unternehmens unterschiedlich wahrnehmen.

Aber wie erschaffen Unternehmen nun eine digitale Unternehmenskultur über alle Hierarchieebenen? Hier fand die Studie noch mehr heraus, für die 1.700 Mitarbeiter aus 340 Unternehmen befragt wurden. Neben einer zukunftsweisenden Vision wurden sieben Kriterien zur Beurteilung der digitalen Unternehmenskultur herausgearbeitet:

  • Art der Zusammenarbeit
  • Digital-First-Ansatz
  • Innovation
  • Offene Unternehmenskultur
  • Agilität und Flexibilität
  • Kundenzentrierung
  • Datengetriebener Ansatz

Je stärker die einzelnen Kriterien in einem Unternehmen tatsächlich gelebt werden, desto digitaler die Unternehmenskultur. Interessant auch: Der Kriterienkatalog zeigt, wie eng die beiden Themen „Unternehmenskultur“ und „Innovation“ miteinander verknüpft sind.

Daraus lässt sich aber auch schließen, dass Unternehmen ohne vorherrschende digitale Unternehmenskultur Innovationen nur entweder sehr schwer, langsam oder gar nicht umsetzen können.

Was Unternehmen von Start-ups lernen können

Konzerne und KMUs können in Bezug auf Cultural Change und innovative Unternehmenskultur viel von Start-ups lernen. Start-ups schaffen aufgrund ihrer Größe, flacher Hierarchien und neuer Organisationsformen der Arbeit ideale Rahmenbedingungen für die Umsetzung von Innovationen.

Start-up-Strukturen sind agil und gelten als besonders anpassungsfähig. Eigenschaften, die in einem dynamischen Marktumfeld positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit einzahlen. Einige Konzerne nutzen bereits das Potenzial der Start-up-Strukturen für sich. Sie gründen innerhalb der Konzernstrukturen einzelne Geschäftsbereiche aus oder kooperieren mit Start-ups. So geben sie Raum für neue Ideen, Innovationen und agilen Austausch.

Cultural Change – Schlüssel im digitalen Transformationsprozess

Der Wandel zu einer digitalen Unternehmenskultur gilt als eine der größten Hürden im digitalen Transformationsprozess eines Unternehmens. Was nützt eine Vision, die nicht für jeden Mitarbeitenden greifbar und erlebbar ist? Oder: Wie soll ein Unternehmen digital werden, wenn die Mitarbeitenden Angst um ihre Jobs haben, und sich deshalb mit dem digitalen Wandel schwertun?

Denn nur, wer die Digitalisierung begreift, in seinen Möglichkeiten durchdringt, wird einen digitalen Transformationsprozess durchführen und aktiv mitgestalten können. Und letztendlich sein Geschäft erfolgreich entwickeln.

Sie sind interessiert, mehr über die Möglichkeiten für Ihr Unternehmen zu erfahren? Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf.

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