Digital delivers Performance
Das Thema „digitale Transformation“ hat 2020 Top-Prio bei Unternehmen – weltweit. Dieser Trend wurde Mitte Oktober vom dritten „Digital Transformation Index 2020“ belegt.
Der erstmals 2016 aufgelegte „Digital Transformation Index“ von Dell Technologies ist eine der ersten Studien, welche die Digitalisierungsmaßnahmen von Unternehmen in der Corona-Krise untersucht hat. Zwischen Juli und August 2020 wurden insgesamt 4.300 Entscheider auf C-Level in 18 europäischen Ländern zur Messung des digitalen Fortschritts befragt.
Das Ergebnis: 61% der deutschen und 72% der europäischen Unternehmen stellen ihre Geschäftsmodelle auf den Prüfstand. Rund drei Viertel haben ihre Transformationsprogramme forciert (Deutschland: 72%, Europa: 75%).
Somit ist unbestritten, dass die Corona-Krise den digitalen Wandel weltweit beschleunigt hat. Dennoch sehen sich 94% der Unternehmen mit dauerhaften Hindernissen konfrontiert.
Der Digital Transformation Index 2020 hat folgende drei große Hürden herausgearbeitet:
1. Fehlende Budgets und Ressourcen (Europa: 29%, Deutschland: 28%)
2. Datenflut und Probleme, Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen (Europa: 28%, Deutschland: 34%)
3. Datenschutz- und Cybersecurity-Bedenken (Europa: 27%, Deutschland: 31%)
Und diese Punkte haben eine hemmende Wirkung auf Unternehmen:
– Deutschland liegt mit 6% Digital Leaders (Unternehmen mit digitaler DNA) im europäischen Durchschnitt.
– mit 38% weist Deutschland 2020 sogar mehr Digital Adopters (Unternehmen mit ausgereiften Transformationsplan) auf als in der vorangegangenen Studie 2018 (23%).
– Jedoch: Deutschland hat auch noch immer 5% Digital Laggards (Nachzügler ohne Digitalisierungsplan).
Die Situation ist also ernst: Trotz der unaufhaltsamen Veränderungen stecken noch zu viele Transformationsprogramme in den Kinderschuhen. Michael Dell, Chairman und CEO, DELL TECHNOLOGIES bringt den Ernst der Lage auf den Punkt:
„Unternehmen werden je nach ihrer Fähigkeit, Daten in Erkenntnisse umzusetzen, erfolgreich sein oder scheitern. Die Maßnahmen, Innovationen und Investitionen dafür sind jetzt erforderlich.“
Digitale DNA als Wettbewerbsvorteil
Digital Leaders verfügen über eine digitale DNA, leben in einer Innovationskultur und denken kundenzentriert.
Perfekte Voraussetzungen also dafür, schnell auf Marktveränderungen zu reagieren und Chancen nutzen zu können. Denn nie zuvor waren Veränderungen so multidimensional und massiv wie heute.
Was macht eine digitale DNA aus?
Capgemini Consulting bringt die wesentlichen acht Merkmale einer digitalen DNA in der „Digital First!“ so auf den Punkt:
• Kundenorientierung
• Digitale Technologien und digitalisierte Prozesse
• Entrepreneurship
• Agilität
• Autonome Arbeitsbedingungen
• Digital Leadership
• Kollaboration
• Lernen und Innovation
Diese acht Merkmale spiegeln im Wesentlichen den Dreiklang aus dem Change Management – Struktur, Organisation und Kultur – wider, woraus sich eine Digitale DNA ergibt: Eine zukunftsgerichtete, leidenschaftliche Pionierkultur.
Struktur
• Kundenorientierung, auch Customer Centricity genannt, ist der Mittelpunkt allen Handelns und Denkens. Lösungen werden kontinuierlich an die Bedürfnisse des Kunden angepasst. Kundeninteraktionen werden mit Hilfe digitaler Anwendungen fortlaufend analysiert.
• Digitale Technologien – der effiziente Einsatz digitaler Tools entwickelt im Unternehmen interne und externe Prozesse weiter, gestaltet Wertschöpfungsketten stabiler. Entscheidungen werden datenbasiert getroffen.
Organisation
• Entrepreneurship: Das eigene Geschäftsmodell wird kontinuierlich analysiert, damit es entsprechend der sich verändernden Marktverhältnisse und Trends angepasst werden kann. Wettbewerb gilt als Motivation und Quelle für Anregung. Mitarbeitende denken unternehmerisch: Sie werden ermutigt, eigene Ideen voranzutreiben
• Agilität: Agile Unternehmen denken und handeln dynamisch, sind anpassungsfähig und flexibel. Prozesse und Strukturen funktionieren agil und betonen so die hohe Veränderungsbereitschaft des Unternehmens.
• Autonome Arbeitsbedingungen: Mitarbeitende haben Freiräume zum eigenverantwortlichen Arbeiten: flexible Arbeitsmodelle fördern Selbständigkeit, Eigeninitiative und Selbstführung.
Kultur
• Digital Leadership: Die Beziehung von Führungskräften und Mitarbeitenden basiert auf Vertrauen, einer klaren digitalen Vision und Strategie. Die Führungskraft agiert als Coach.
• Kollaboration: Ein hoher Grad an Partizipation, gelebter Offenheit und Teamgeist prägen die Unternehmenskultur. Der interdisziplinäre und bereichsübergreifende Austausch unter Mitarbeitenden, Kunden und Wettbewerbern ist gewünscht: Das Sammeln und vor allem auch das Teilen und Strukturieren von Wissen ist essentiell.
• Lernen und Innovation: Ein kreativitätsförderndes Umfeld, das Experimentierfreudigkeit und Aufgeschlossenheit fördert. Fail Forward – Fehlschläge werden als Teil des Entwicklungsprozesses akzeptiert und Scheitern als wichtiger Lernprozess angesehen.
Ist Ihre DNA schon digital?
Erfolgreiche digitale Transformation ist das veränderte Verhalten von Menschen auf Basis innovativer Technologie.
Wollen, können, dürfen wir so bleiben, wie wir sind? Was müssen wir ändern? Was sind Ihre Fragen auf dem Weg zur digitalen DNA?