Führung und Digitalisierung im Mittelstand
Ob im Konzern oder im Mittelstand: Führung und Digitalisierung zusammenzubringen ist die zentrale Aufgabe. Denn neue digitale Skills und agile Arbeitsmodelle fordern tradierte Strukturen heraus und machen ein Umdenken erforderlich. Auch Methoden wie Digital Leadership hinterfragen bisherige Führungsmethoden.
Die Digitalisierung verändert unser Leben und unsere Arbeit – nichts und niemand kann sich dem digitalen Wandel entziehen. Gerade deshalb steht bei dem Vormarsch von Daten und Algorithmen ein Faktor ganz besonders im Fokus: der Faktor Mensch. Schließlich ist es der Mensch, der Innovationen nutzt und somit Bestehendes aktiv verändert.
Chefsache: Mit Digital Leadership die Zukunft Ihres Unternehmens gestalten
Was bedeutet das für die Führungsetage im Mittelstand? Zunächst einmal müssen eigene Strukturen, Denk- und Arbeitsweisen angepasst werden, wenn ein Unternehmen langfristig erfolgreich sein und mit der Unsicherheit der Digitalisierung zurechtkommen will.
Das kann nur gelingen, wenn auf oberster Ebene organisatorische Vordenker und Vordenkerinnen agieren, die entweder selbst über umfassende digitale Kompetenzen verfügen oder den Druck zur Veränderung als etwas Positives wahrnehmen. Damit geht der Wille einher, sich und das Unternehmen permanent weiterzuentwickeln sowie Strukturen zu ändern. Eine große Herausforderung – jedoch Voraussetzung dafür, die Wandlungsfähigkeit der Organisation mit ihrer Vision und Strategie zielgerichtet voranzutreiben und Führung und Digitalisierung im Mittelstand zusammenzubringen.
Warum? Weil das notwendige digitale Feingefühl und Know-how essenziell sind, um das Potenzial entscheidender innovativer Trends besser zu erkennen – und schließlich für das eigene Geschäftsmodell validieren zu können.
Doch nicht nur das: Digitales Know-how und Feingefühl fangen zwar bei der Führung an, ziehen sich aber durch die gesamte Organisation. In einem Unternehmen mit gelebter digitaler DNA werden Erkenntnisse aus digitalen Tools für datenbasierte Entscheidungen genutzt – unternehmensweit und transparent. Alle Mitarbeitenden verfügen über notwendige digitale Skills und das entsprechende Mindset, nutzen Tools und Daten effizient. Alle Geschäftsprozesse – intern und extern, Marketing und Supply Chain u.v.m. – sind datenbasiert und kundenzentriert orchestriert.
Digitalisierung und Führung neu denken: der Abschied vom Silo-Denken
Digital Leadership bricht mit alt bewährten Denk- und Handlungsmustern im Management. Digitale Führung bevorzugt Kooperation statt Wettbewerb, Vertrauen statt Abgrenzung.
Anstelle von Silo-Anführern sind kommunikative und kollaborative Charaktere gefragt, die strategische Initiativen auch quer durch die Funktionen anstoßen und so die Digitalisierung im Mittelstand vorantreiben. Daraus ergeben sich Netzwerke aus agilen, cross-funktional verflochtenen Teams innerhalb der Organisation. Das muss gewollt sein und wird in einem Unternehmen mit Digital Mindset auf höchster Ebene vorgelebt.
CEO im Mittelstand: ein Spannungsfeld
In Zeiten der Digitalisierung steht der CEO in einem besonderen Spannungsfeld: einerseits muss er den kühlen Blick auf das Bestandsgeschäft wahren, andererseits wird von ihm die Risikobereitschaft für Neues verlangt, um mit der Digitalisierung Schritt zu halten. Ein kräftezehrender Spagat, den es zu gestalten gilt. Schließlich müssen in der Übergangsphase die Erlöse aus den etablierten Geschäftsfeldern die der Zukunft mitfinanzieren.
Der Spagat zieht sich auch durch die Analyse-Tools, die dem Top Management zur strategischen Entscheidungsfindung dienen und sie auch in der Führung und Digitalisierung ihres Unternehmens unterstützen.
Zum einen bieten klassische Instrumente, wie z.B. die Portfolio-Analyse „Boston Matrix“, Orientierung, um eigene Produkte strategisch zu bewerten und Investitionsstrategien zu entwickeln. Zum anderen werden die klassischen Instrumente mit datengetriebenen Tools unterfüttert, was organisiert werden will. Somit stehen dem Top Management seit Beginn der Digitalisierung mehr datengestützte Parameter zur strategischen und transparenteren Entscheidungsfindung zur Verfügung.
Digital Leadership – so funktioniert andere Führung
Digital Leadership ist ein neuer, dynamischer und partizipativer Führungsstil, der auf werteorientierte Führung setzt und aktiv den Wandel im Unternehmen gestaltet.
Was genau macht Digital Leadership aus? Folgende acht Merkmale geben Aufschluss:
- Flexibel und dynamisch bleiben
Digital Leadership bedeutet vor allem eins: Flexibilität. Keine Angst vor Fehlentscheidungen, Loslassen alter Strukturen, Vorantreiben von disruptivem Denken und Mut, neue Lösungsansätze auszuprobieren. Jedes Handeln wird von einer klaren Kundenzentrierung getrieben und von innovativen Technologien gestützt. - Agil werden
Agilität im Digital Leadership bedeutet: Das Verteilen von Stabilität und Flexibilität im richtigen Maße. - Aktiv und offen sein
Der Digital Leader übernimmt aktiv und voller Überzeugung die Führung im digitalen Wandel. Er setzt auf Freiräume statt Hierarchien, Selbstbestimmung statt Ansagen Top-down und baut auf Förderung selbst gesteuerter Teams. - Digitale Kompetenz und Weiterbildung
Ein Digital Leader ist immer up-to-date, was Innovationen in der Arbeits- und digitalen Welt betrifft. Er gibt sein Wissen weiter, bildet sich ständig fort und ermöglicht dies auch seinen Mitarbeitenden. - Sozialkompetenz bei der Zusammenstellung des Teams
Digital Leadership ist vor allem eins: Teamarbeit ohne Hierarchien. Die Aufgabe eines Digital Leaders ist es, ein kompetentes und vielfältiges Team zu strukturieren und zu organisieren, Vernetzungen nach innen und außen zu fördern. Wertschätzung, Begegnung auf Augenhöhe und Vertrauen dem Mitarbeitenden gegenüber sind dabei essenziell. - Daten verstehen und richtig bewerten
Der Digital Leader setzt in der Entscheidungsfindung auf die Nutzung gesammelter Daten. Dabei wird er von einem Team begleitet, das die Bedeutung von Daten versteht und entsprechende Tools nutzen und analysieren kann.
Der Digital Leader hinterfragt und optimiert Prozesse dauerhaft. Er fördert das Sammeln von Daten und stellt die unternehmensweite Nutzung dieser in den Vordergrund. Schließlich sorgen diese Erkenntnisse für verbesserte Marketing- und Verkaufsergebnisse. - Fehlerkultur neu gestalten
Fehler sind Chancen, um daraus zu lernen und Veränderungen noch zielgerichteter voranzutreiben. Keine Chance mehr für Angstkultur und negativer Betrachtung von Fehlern. Eine Null-Fehler-Toleranz ist im Digital Leadership nicht mehr zeitgemäß. - Vorbildfunktion mit Innovationsgeist
Der Digital Leader ist Vorbild für die Mitarbeitenden, ein Vorgesetzter, eine Vorgesetzte auf Augenhöhe. Er kommuniziert eine klare Vision, verfügt über eine hohe Digital-Expertise, Verantwortungsbewusstsein, begegnet seinem Gegenüber stets empathisch und wertschätzend.
Führung und Digitalisierung – Ist Ihr Unternehmen schon auf dem Weg?
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